Therapieformen

Manuelle Therapie

Unter Manueller Therapie versteht man eine spezielle, renommierte Behandlungsmethode der Physiotherapie, welche ärztlich per Rezept verordnet werden kann. Sie dient der Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates im Bereich von Gelenken, Muskeln und Nerven. Dabei werden Schmerzen und Fehlstatik aufgrund von muskulären Verspannungen, Dysbalancen und leichten Knochenverschiebungen mittels gezielter Mobilisationstechniken reduziert, behoben. Die Ausbildung zum Manualtherapeuten umfasst eine ca. 400 stündige Fortbildung und endet nach erfolgreicher Prüfung mit einem geschützten und anerkannten Zertifikat.

Osteopathie

Die Art des osteopathischen Behandelns wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika durch A. T. Still entwickelt. Das Behandlungskonzept basiert auf folgenden grundlegenden Aussagen:

Der Körper ist eine Funktionseinheit. Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle miteinander über dünne Bindegewebshüllen (Faszien) verbunden sind und gemeinsam die große Körperfaszie (Hülle) bilden. Faszien können Funktionsstörungen übertragen, weshalb die Ursache für Beschwerden oft an ganz anderer Stelle liegt. Darum untersucht und behandelt die Osteopathie den Patienten immer in seiner Gesamtheit. Die obengenannten Funktonsstörungen können in 3 Bereichen liegen: Muskel- und Skelettsystem Innere Organe (Viszerales System) Peripheres und zentrales Nervensystem (Kraniosacrales System) Die Funktion bestimmt die Körperstruktur und umgekehrt Ein mehr an Funktion führt meist zu einem Mehr an Struktur! Alle Körperfunktionen hängen von der Ver- und Entsorgung durch das Gefäß- und Nervensystem ab. Diese beiden Systeme werden durch Funktionsstörungen wie blockierte Gelenke oder verspannte Muskulatur behindert, was zu Symptomen führt. Der Körper besitzt die Fähigkeit zur Selbstheilung Gesundheit ist ein Gleichgewicht, das unser Körper halten will. Diese Fähigkeit verdanken wir den Selbstheilungskräften des Körpers. Anhaltende Funktions- und Bewegungsstörungen, welche später sogar die Struktur schädigen können, behindern die Selbstheilung. Mit seinen Händen findet und löst der Osteopath diese Störungen. Die Osteopathie aktiviert und fördert die Selbstheilungskräfte. Heilen kann sich der Körper aber nur selbst! Das Studium der Osteopathie in ca. 1300 Unterrichtsstunden ist eine eigenständige Berufsausbildung und nicht gleichzusetzen mit der physiotherapeutischen Weiterbildung in Manueller Therapie.

Kinesiologie

Applied Kinesiologie (AK) ist eine ganzheitliche Untersuchnungs- und Therapiemethode, die auf der manuellen Testung von Muskeln basiert („Funtionelle Myodiagnostik“). Die AK ermöglicht strategisch die Suche nach Auslösern für immer wiederkehrende Beschwerden. Häufig liegt die Ursache fernab vom Symptom und es bestehen Komplexe Wechselbeziehungen zwischen den Bereichen Struktur (Muskeln und Gelenke), Biochemie (z.B. Stoffwechselprobleme, Allergien oder Umweltgifte) und Psyche (z.B. emotionale Ursachen wie Stress oder seelische Traumata).
Die Grundlage der Methode bilden spezifische Muskeltests, welche die Funktion der Muskeln und der neuromuskulären Feedbackschleife untersucht, über die die Muskeln durch das Nervensystem gesteuert werden. Das Nervensystem wird durch Einflüsse (Reize) der Innen- und der Außenwelt des Organismus beeinflusst. Funktionsänderungen durch diagnostische Reize stellen schließlich den Schlüssel der diagnostischen Prozesse der AK da.
Die AK ermöglicht die Verbindung zwischen verschiedenen medizinischen Fachgebieten.
Es können diagnostische Zusammenhänge hergestellt und eine individuell optimierte und nachhaltige Therapie eingeleitet werden.

Faszientherapie nach dem Fasziendistorsionsmodell

Die Behandlung nach dem Fasziendistorsionmodell verbindet die Orthopädie mit der Osteopathie. Diese Therapieform wurde vom amerikanischen Osteopath und Notfallmediziner Dr. Typaldos entwickelt. Die Behandlungen von akuten wie chronischen körperlichen Beschwerden werden überwiegend mit den Händen, teilweise auch mit Hilfsmitteln wie Schröpfköpfen, durchgeführt. Die Behandlung nach dem FDM beruht auf dem Modell 6 unterschiedlicher Fasziendistorsionen (Verdrehungen, Verklebungen, Verformungen), welche dann zu Schmerzen und teils deutlichen Bewegungseinschränkungen führen. Das Fasziengewebe, welches überall im Körper vorhanden ist, nimmt verschiedenste Formen an. Einerseits liegt es in strang- oder bandartiger Form vor, andererseits sind Faszien sehr dünne, teils zylindrisch umhüllende Gewebestrukturen. Eine Distorsion muss man sich vorstellen wie das Aneinanderhaften einer Frischhaltefolie oder wie zusammenklebende, verdrehte Spaghetti, welche man mit der Gabel aus einem Kochtopf ohne Öl herausholt. Die Faszien werden durch die Behandlung wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht. Somit sind die Distorsionen vom Prinzip her reversibel. Grundlegend für die Behandlung mit dem FDM ist die typische Art, wie die Patienten ihre Beschwerden zeigen und beschreiben. Typische Anwendungsgebiete für das FDM sind zum Beispiel: – Chronische Beschwerden, Bewegungseinschränkungen im Bereich Schulter, Arm (Tennisellenbogen), Nacken, Rücken (Hexenschuss) , Kopf, Knie (z.B. Morbus Osgood Schlatter) – Akuten Verstauchungen, Zerrungen – Sportverletzungen Aufgrund der hohen Effektivität ist das FDM ideal zur Behandlung jeglicher Sportverletzungen und hat sich im Leistungssport (z.B. Fußballnationalmannschaft) als Behandlungsform etabliert.

Kurs Rückenfit plus – Trainingstherapie

Können Sie sich zu Hause nicht für ein Training motivieren oder wissen Sie einfach nicht was die richtigen Übungen für Ihren Körper sind! Möchten Sie während oder im Anschluß an therapeutische Behandlungen Ihren Gesundheitszustand stabilisieren. Dann trainieren Sie doch in der angenehmen Atmossphäre einer Kleingruppe unter gezielter Anleitung. Hauptziele des Kurses sind die Verbesserung Ihrer Grundfähigkeiten wie Stabilität, Mobilität, Balance und Körperhaltung vorbereitend auf alltägliche Bewegungsmuster, sowie der Ausgleich zu unseren gewohnten Haltungen und Bewegungen. Dieses funktionelle Training ist gegensätzlich zum teilweise eindimensionalen, konventionellen Training an Kraft-Maschinen.